Privatbahnforum

Verfasst von Nils am 20. Oktober 2004 20:24 (IP gespeichert)

Folgender Artikel mit dem Prädikat „lesenswert“:

(Zu finden unter: neg-niebuell.de, Stichwort Medien)

NEG Niebüll will nach Dänemark expandieren

Tochter Dansk Jernbane für Binnenverkehr gegründet

Von Christoph Müller*
Die NVAG-Nachfolgebahn NEG Niebüll will sich im Güterverkehr stärker auf Dänemark ausrichten. Schon jetzt werden Güterzüge dort gefahren, in Zukunft sollen es aber mehr werden, sagte Ulrich Krey, Geschäftsführer der NEG Niebüll GmbH, vor der Presse.

Interesse hat die Eisenbahn, die sich fast vollständig in Besitz der Luxemburgischen Staatsbahn CFL befindet, insbesondere am Binnenverkehr in Dänemark. Von der dänischen Gesellschaft Vestbanen, die zu Arriva Tog gehört, kaufte sie kürzlich zwei Loks vom Typ My (Nohab). Diese Loks haben keine deutsche Zulassung, können aber in Dänemark frei eingesetzt werden, da sie mit der Zugsicherung ATB ausgerüstet sind. Zu Überführungszwecken dürfen sie aber auf der NEG-eigenen Strecke dänische Grenze-Niebüll fahren.

Um für diese Aktivitäten besser gerüstet zu sein, hat die NEG Niebüll im August 2004 in Dänemark ein eigenes Bahnunternehmen gegründet, die Dansk Jernbane ApS. Für Dänemark besitzt die NEG Niebüll inzwischen das Sicherheitszertifikat für Güterverkehr in Jütland.
Neben der Wiederaufnahme des Hydroaluminiumverkehrs zwischen Grenaa und Tondern ist auch ein Güterzug aus dem Raum „südlich von Hamburg" nach Nordjütland kurz vor der Umsetzung, sagte Krey. Die My-Lokomotiven bezeichnete er nur als Provisorium. Es gebe Gespräche mit der Staatsbahn DSB über den Kauf von MZ-Loks. Letztlich will die NEG ihren gesamten Lokpark mit modernem Material vereinheitlichen. Im Blick hat die Gesellschaft dafür die Vossloh-Loktypen G 1700 BB, die dann auch eine dänische Zulassung haben müssten.
Der Neubeginn der NEG am Standort Niebüll, berichtete Krey weiter, habe mit einer Überprüfung des gesamten Leistungsangebots begonnen. Dabei sei festgestellt worden, dass sich insbesondere im Güterverkehr einige Strecken nicht lohnten. Dieser Überprüfung fielen sehr schnell der Containerverkehr zwischen Flensburg und Hamburg und der Mülltransport zwischen Flensburg und Neumünster zum Opfer. Inzwischen wird Hamburg auch nicht mehr bedient. Der Wagentausch mit Railion findet nachts in Neumünster statt. Weiter wurde kürzlich der Wechselbrückenverkehr zwischen Neumünster und Westerland eingestellt. Hier lag das Problem darin, dass die Vorgängerbahn neben der Stellung der Wechselbrücken auch für die Stellung der Lkw auf der Insel zuständig war. Dies bedeutete, dass NEG Niebüll wegen des engen Lieferfensters morgens vier Stück vorhalten müsste.

Inzwischen werden hauptsächlich Baustoffe, zum Teil aus Hamburg kommend, Ölprodukte sowie Lebensmittel für die Supermarktkette Lidl gefahren, die in Westerland einen eigenen Gleisanschluss besitzt. Problematisch ist aber laut Krey, dass der Güterzug wegen der Nachtruhe auf der Marschbahn nicht zur gewünschten Zeit auf der Insel sein kann. Derzeit kann der Zug nicht vor 6 Uhr in Westerland ankommen.

(DVZ 19.10.2004)



Es freut mich zu hören, dass dieses traditionsreiche Niebüller Unternehmen nach den eher unerfreulichen und schwierigen vergangenen Monaten nun langsam wieder auf Wachstumskurs gehen kann...

Wie sieht’s eigentlich mit den beiden Nohab’s aus? Sind die momentan arbeitslos abgestellt?
Im Bericht ist auch von einem neuen Güterzug aus dem Raum „südlich von Hamburg“ (dürfte wohl Maschen sein..) nach Nordjütland die Rede, weiß jemand, was man sich darunter vorzustellen hat (welche Fracht, Laufweg, usw...) ?
Eine letzte Frage sei mir gegönnt: In welcher Weise besteht auf der Marschbahn Nachtruhe, zumindest für die NEG Niebüll, denn die RBSH ist doch auch schon vor 6 Uhr aktiv?

Viele Grüße und ein Dankeschön für die Antworten vorweg,

Nils