Privatbahnforum

Verfasst von Deichgraf63 am 22. Februar 2006 09:11 (IP gespeichert)

Die Provinzfürsten kamen und der Minister kam, um Rede und Antwort zu stehen,

Über den Wunsch der Tornescher nach einem RE-Halt und die Antwort des schleswig-holsteinischen Verkehrsminister schreibt das Wedel-Schulauer-Tageblatt in seiner heutigen Online-Ausgabe:

"Austermann macht Halt in Tornesch
Von Natalie Kordowski

Vielleicht war es nicht ganz die Aussage gewesen, die sich Bürgermeister Roland Krügel gewünscht hätte, als er Dietrich Austermann (CDU), Minister für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr in Schleswig-Holstein, beim CDU-Bürgerstammtisch im „Moorkrug“ traf. Denn der Christdemokrat bezog klar Stellung zum Streitpunkt Schnellzughalt am Bahnhof Tornesch (wir berichteten): „Wer nachzählt, stellt fest, dass täglich 61 Züge in Tornesch halten.“ Sich jetzt hinzustellen und zu sagen, das sei eine zu geringe Haltefrequenz, sei für ihn nicht verständlich. Zumal, fügte der Minister an, es sich offenbar nicht um 6000, sondern „nur“ um 2500 Pendler handele, die dort ein- und ausstiegen.

Die Argumente, die Austermann lieferte, spiegelten wider, was auch die Landesverkehrsservice-Gesellschaft (LVS), zuständig für die Disposition und Einhaltung des Schienenverkehres, vorweg genommen hatte: Zu teuer und umständlich sei eine Umstellung des Fahrplanes oder der Einsatz schnellerer Loks. In Glückstadt habe die Nord-Ostsee-Bahn einen Zusatzhalt einrichten können, weil dort zuvor schon Regional-Express-Züge gehälten hätten.

CDU-Umweltausschussmitglied Thomas Hippke unterstrich indes plakativ die Forderung der Tornescher: „Es ist toll – wir können jetzt in eineinhalb Stunden von Berlin nach Hamburg reisen. Aber noch einmal eineinhalb Stunden benötigt man dann von Hamburg nach Tornesch.“ Eine Aussage, die unter den anwesenden Ortsverbandsmitgliedern aus Tornesch und Uetersen mit Applaus quittiert wurde.

Trotz seiner Bedenken sicherte Austermann zu: „Ich werde mich wohlwollend für Sie einsetzen, aber Versprechungen kann ich nicht machen.“ Krügel dankte ihm denn auch für die Schützenhilfe.

Aber: ob das Stadtoberhaupt enttäuscht war, dass der Wirtschaftsminister lediglich die Argumente der LVS, in andere Worte verpackt, wiedergegeben habe? „Nein“, sagte Krügel anschließend entschieden. „Die Zusage, weiter am Ball zu bleiben und sich einzusetzen, war, was wir erreichen wollten.“ Mehr sei in der Kürze der Zeit nicht „machbar“ gewesen. Die Vermutung des Bürgermeisters: Austermann habe wenig Spielraum gehabt, die Zahlen der LVS zu prüfen."

Dem ist wohl nichts hinzuzufügen, wenn der Minister an der einen Stelle nachgibt, dann kommen bald weitere RE-Halt-Forderungen von Prisdorf, Krempe, Kremperheide, Wilster, Meldorf,....

Gruß

Uli